...in diesen Tagen sind wir Zeitzeugen einer katastrophalen Verkehrung der europäischen Geschichte: Die Nation, die über unseren Kontinent unendliches Leid brachte und ihre Schulden nie hat zahlen müssen, treibt Schulden der früheren Opfer ein. Deutschland tritt als Zuchtmeister der Überlebenden auf und drückt sie in Elend und Armut. Wie soll man den Familien der aus Thessaloniki verschleppten Griechen erklären, dass sich Deutschland weigert, die erpressten Fahrtkosten nach Auschwitz zurückzuzahlen (89 Millionen Euro), und dasselbe Deutschland auf einer peniblen Begleichung seiner Bankkredite besteht – koste es was es wolle? Wie fühlt es sich in Ioannina, Distomo und in all den anderen Märtyrerorten an, wenn Deutschland sich weigert, die Schäden seiner Massaker zu entgelten (290 Milliarden Euro), und dasselbe Deutschland den griechischen Staat als schadhaft bezeichnet: ein „failing state“*, den man abwickeln sollte? Die Verkehrung von Respekt und Sühne in Herrschaftsallüren, die sich an Griechenland austoben, erreicht täglich neue Ausmaße. Der Tenor in den deutschen Regierungsmedien und in den öffentlich-rechtlichen Anstalten macht Angst. Die bösartigen, verachtenden und rassistischen Äußerungen lassen für die Zukunft Europas Schlimmes befürchten... http://zug-der-erinnerung.eu/download/rundschreiben_thessaloniki_07.2015.pdf

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